Suchtsensible Pflege/-Beratung als Projekt des Monats ausgezeichnet

Do 16. Oktober 2014

Marlene Mortler, Bundesdrogenbeauftragte, zeichnet „Suchtsensible Pflege/-Beratung“ als Projekt des Monats Oktober aus.

Das Thema Suchtgefährdung bei älteren, pflegebedürftigen Menschen ist ein wichtiges Thema, das auch im Gesundheitsziel „Gesund älter werden“ Berücksichtigung findet.

Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen geht davon aus, dass etwa 2-3% der Männer und 0,5-1% der Frauen im Alter ab 60 Jahren von Alkoholmissbrauch bzw. Alkoholabhängigkeit betroffen sind. Darüber hinaus steigt der Missbrauch psychoaktiver Medikamente mit steigendem Alter an. Laut einer vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten repräsentativen Erhebung zum Umgang mit suchtmittelabhängigen älteren Menschen in stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen schätzen Pflegekräfte, dass ca. 14% der Menschen, die von ambulanten Pflegediensten und in stationären Einrichtungen betreut werden, Alkohol- oder Medikamentenprobleme haben (ZIS Hamburg 2009).

Aufgrund der demographischen Entwicklung ist davon auszugehen, dass die Anzahl problematisch Konsumierender, mit denen Pflegeeinrichtungen konfrontiert werden, zukünftig ansteigt. Die derzeit 40 bis 50-Jährigen haben nicht nur traditionell hohe Konsumzahlen, sondern auch den größten Bevölkerungsanteil bei einer insgesamt steigenden Lebenserwartung.

Eine frühestmögliche, respektvolle Ansprache und damit Intervention bietet die Chance, geeignete Hilfen zu installieren, um die Lebensqualität und Lebensfreude der Betroffenen wieder zu steigern. Die Möglichkeit zur Veränderung ist in jedem Lebensalter gegeben. Die Erfolgsaussichten sind bei Menschen, die erst in höherem Lebensalter mit einem Substanzmissbrauch begonnen haben, sogar besonders hoch.

Vor diesem Hintergrund hat die Fachstelle für Suchtprävention Berlin das Thema „Sucht im Alter vorbeugen“ als Schwerpunktthema gesetzt und Konzepte zur Qualifizierung von sowohl Pflegeberater/innen als auch Pflegekräften der ambulanten und stationären Altenhilfe entwickelt. Dank des Engagements der AOK Nordost – Die Gesundheitskasse wurde die Implementierung der Qualifizierungsseminare in den gesetzlich etablierten Pflegestützpunkten in 3 Bundesländern realisiert. Darüber hinaus startet aktuell die Verankerung von „Suchtsensibler Pflege“ in den Berliner Bezirken durch ein Pilotprojekt in Treptow-Köpenick.

Gemeinsam mit der Fachstelle für Suchtprävention Berlin – eine Tochtergesellschaft des Evangelischen Diakonievereins Berlin-Zehlendorf e.V. – wird am 24. November 2014 im Diakonischen Bildungszentrum des Evangelischen Diakonievereins die Fortbildung „Qualifizierung Suchtsensible Alten- und Krankenpflege“ von den erfahrenen Sucht-Expertinnen angeboten. Sie richtet sich an Pflegefachkräfte der stationären und ambulanten Kranken- und Altenpflege. Das Seminar wird von der Diakonie Deutschland gefördert und ist kostenfrei. Die Anzahl der Teilnehmenden ist begrenzt.

Anmeldung zur Fortbildung: Weitere Informationen und die Möglichkeit der Anmeldung finden Sie hier….

Kontakt und Information zum Projekt des Monats „Suchtsensible Pflege/-Beratung“: Bei Fragen zu dem Konzept, Schulungsterminen, Kosten und Umsetzung des Qualifizierungsangebotes ist die Fachstelle für Suchtprävention Berlin gGmbH‎ gern für Sie da.

Ihre Ansprechpartnerin:
Fachreferentin Anke Schmidt
Mainzer Straße 23 | 10247 Berlin
Tel: (030) 29 35 26 15 | Fax: (030) 29 35 26 16
Mail: E-Mail schreiben


Zurück

Archiv

Aktuelle Nachrichten


Mo 19. Dezember 2022
Auszeichnung im nachhaltigen Berlin-Tourismus

Do 24. November 2022
Kalender 2023: Glück


Nachrichten-Archiv...

Volltextsuche

×