Traum-Job mit exzellentem Abschluss

Fr 15. Juli 2016

Schwester Pia-Vivienne hat ihre Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege mit der Bestnote »EINS« in allen drei Examensprüfungen absolviert.

Bestnoten in der Examensprüfung

Schwester Pia-Vivienne ist 26 Jahre alt und hat ihre Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege im Evangelischen Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge mit der Bestnote »EINS« in allen drei Examensprüfungen absolviert. Ihre dreijährige Ausbildung hat Sie im Rahmen des Dualen Studiengangs “Bachelor of Nursing” an der Evangelischen Hochschule Berlin abgeschlossen und wird voraussichtlich im Juli diesen Jahres Ihren Bachelorabschluss in den Händen halten. Das setzt viel Fleiß, Engagement und sicherlich auch eine Berufung voraus.

Melanie Wagner, die im Evangelischen Diakonieverein für Presse- und Medienarbeit und Veranstaltungsmanagement verantwortlich ist, hat ein Interview mit Schwester Pia-Vivienne geführt:

Schwester Pia-Vivienne, weshalb haben Sie sich für den Beruf der Gesundheits- und Krankenpflegerin entschieden?

Als Kind wollte ich immer Richterin werden und nach dem Abitur hatte ich mich bereits für ein Jura-Studium an der Uni Potsdam immatrikuliert. In meinem FSJ lernte ich dann jedoch meinen jetzigen Mann kennen. Er ist Arzt und sein Traum ist es als Missionar in Afrika zu dienen. Dort hätte ich als deutsche Juristin nicht arbeiten können. Ich stand vor der Wahl, ob ich meine eigene Karriere zugunsten der Berufung meines Mannes aufgeben oder wie geplant angehen sollte. Ich habe in dieser Zeit viel gebetet und Gott um seinen Rat gebeten. Schließlich kam ich zu dem Entschluss, dass es mir wichtiger ist, meinen Mann bestmöglich zu unterstützen. Also habe ich mich für die Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpflegerin beworben. Noch heute bin ich begeistert davon, wie sehr ich diese Arbeit liebe und wie viel mehr Erfüllung ich darin finde.

Welche beruflichen Perspektiven ermöglicht eine Pflegeausbildung in Kombination mit dem Studium „Bachelor of Nursing“?

Jede Menge! Obwohl es den Studiengang mittlerweile seit über zehn Jahren in Berlin gibt, gibt es noch keine festgelegten Arbeitsfelder. Der Bachelor-Abschluss qualifiziert natürlich zur Teilnahme an einem Master-Studium. Wer also Pflegepädagoge oder Pflegemanager werden möchte, hat so bereits den ersten Schritt bewältigt und spart sich drei Jahre: Ausbildung und Bachelor zusammen statt erst Ausbildung, dann Berufserfahrung, dann Bachelor, dann Master.

Bei der Arbeit auf Station kann man durch Recherchen zu stationsrelevanten Pflegeproblemen neue wissenschaftliche Erkenntnisse ins Team einbringen. Einige ehemalige Absolventen arbeiten auch als Case-Managerinnen oder in der Beratung. Grundsätzlich ermöglicht der international anerkannte Bachelor-Abschluss einen einfachen Wechsel ins Ausland.

Was ist das Schöne in Ihrem Beruf?

Die Menschen! Ich mag es, Beziehungen zu Menschen aufzubauen – ob nun zu den Patienten oder meinen Kollegen. Ich schätze die Arbeit im Team und das jeder seine Stärken einbringen kann. Ich finde es toll, dass die Arbeit so abwechslungsreich ist. Für mich ist es eine gute Mischung zwischen festen Stationsabläufen und Routinen und individuellem Eingehen auf jeden Patienten. Dazu kommt auch der Schichtdienst. Irgendwie finde ich es spannend, immer wieder zu verschiedenen Tageszeiten zu arbeiten. Auch das Unmittelbare ist für mich ein Pluspunkt des Berufes – ich bin direkt am Menschen dran; ich mache was und merke unmittelbar, ob es ihm gut tut. Es fasziniert mich, wie viel man durch ein freundliches Wort, einen extra Weg oder einfach nur ein Lächeln bewirkten kann.

Tatsächlich könnte ich noch eine Weile weiter schwärmen. Für mich ist der Beruf der Gesundheits- und Krankenpflegerin echt ein Traum-Job! Allerdings würde ich mir wünschen, dass die Rahmenbedingungen sich so verändern lassen, dass diese Tatsache besser zur Geltung kommt.

Welche Rolle spielt für Sie die Schwesternschaft des Diakonievereins? Warum sind Sie Diakonieschwester?

Ich bin Diakonieschwester, weil es mir wichtig ist, meinen Beruf als Teil einer christlichen Gemeinschaft auszuüben. Neben all den Gruppen, zu denen ich ganz automatisch dazu gehöre – zum Beispiel die der Pflegekräfte, meine Station, „den Neuen“, den Verheirateten usw. – tut es mir gut, ganz bewusst Teil einer christlichen Gemeinschaft zu sein. In dieser Gemeinschaft weiß ich mich umbetet. Und ich habe immer wieder Gelegenheit, mich mit anderen Menschen auszutauschen, die so sind wie ich: 100% Christ und 100% Pflegekraft.

Meine Werte und die Grundsätze meines Berufes werden geschärft im Austausch mit Menschen, die in Jesus Christus den gleichen Lebensmittelpunkt haben wie ich. Teil einer christlichen Gemeinschaft zu sein, beutetet, dass ich mir nicht nur die Pflegekräfte in meinem Umfeld zum Vorbild nehme. Sondern das es Gelegenheit und Raum gibt für Fragen, wie ich mein Menschen- und Gottesbild ganz konkret im Beruf ausleben kann. Die Schwesternschaft ist für mich ein Weg, mein Christsein im Beruf zu leben. Und umgekehrt aber auch, meinen Beruf Teil meines Christseins werden zu lassen.

Welche Pläne schmieden Sie für die berufliche Zukunft?

Wie gesagt hat mein Mann die Berufung, als Arzt im Missionsdienst zu arbeiten. Diesen Weg werden wir weiter verfolgen. Dafür werden wir im Dezember 2016 zunächst für einen Kurzzeiteinsatz (fünf Monate) nach Kamerun reisen, um sowohl das Land als auch die Missionsgesellschaft kennen zu lernen („Liebe in Aktion e.V.“). Anschließend werden wir aus bürokratischen Gründen nochmal ca. ein Jahr in Deutschland sein und beispielsweise unseren Spenderkreis aufbauen. Wenn dann alle organisatorischen Hürden genommen sind, werden wir im Frühjahr 2018 endgültig nach Kamerun ausreisen und voraussichtlich beim Aufbau eines Missionskrankenhauses im Norden des Landes mithelfen. Bei all diesen Plänen überlassen wir uns aber ganz der Führung Gottes und sind gespannt, wo genau Er uns hinführt.

Was sagen Ihre Familie und Freunde zu Ihren beruflichen Plänen?

Die meisten finden es „beeindruckend“ und „mutig“. Dabei gibt es für mich keinen sichereren Platz als in Gottes Hand. Ihm zu folgen ist für mich kein Wagnis, sondern tatsächlich das Beste, was ich machen kann.

Als kleine Anerkennung für Ihr exzellentes Examensergebnis haben Sie vom Diakonieverein einen Wertgutschein von 400 Euro für Fort- und Weiterbildungen sowie für die Gestaltung „schöner Tage“ erhalten. Haben Sie schon Ideen für einen schönen Tag, die sich mit dem Gutschein realisieren lassen?

Ich bin tatsächlich schon für den OJB-Kurs im Sommer 2017 angemeldet und freue mich sehr auf die schönen Tage in der Diakonieschule. Da ich in dieser Zeit voraussichtlich kein Einkommen haben werde, freue ich mich sehr darüber, dass der OJB-Kurs nicht an finanziellen Problemen scheitern wird.

*Vielen Dank für das offene Gespräch und alles Gute für Ihre Zukunft.*

Melanie Wagner
Presse- und Medienarbeit und Veranstaltungsmanagement


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