Do 19. April 2018
Der Deutsche Pflegerat e. V. (DPR) und die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie e. V. haben erstmalig ein gemeinsames „Positionspapier zum Personalmangel in der Pflege“ veröffentlicht.
Das Positionspapier zeigt Maßnahmen auf, damit sich die Rahmenbedingungen in der Krankenhauspflege schnellstens verbessern und das Berufsbild wieder attraktiver wird. Denn die Versorgung im Krankenhaus ist eine Teamaufgabe. Der akut bestehende Pflegepersonalmangel betrifft auch die anderen Berufsgruppen. Ärzte können nur dann Patienten behandeln, wenn deren pflegerische Versorgung gewährleistet ist.
Hierzu Franz Wagner, Präsident des Deutschen Pflegerats: „Der Deutsche Pflegerat ist sich mit der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie einig, dass der bereits bestehende Pflegenotstand in der Akutpflege nur dann bewältigt werden kann, wenn ein ganzes Bündel von Maßnahmen umgesetzt wird. Es ist ein nationaler Masterplan zur Sicherung der pflegerischen Versorgung erforderlich, der sich über einen Zeitraum von mindestens 10 Jahren erstreckt.“
Das gemeinsame Positionspapier greift u. a. auf die folgenden Punkte zurück:
Bereits heute fehlen in den Kliniken mindestens 50.000 Pflegefachpersonen. Erforderlich ist ein steuerfinanziertes Sofortprogramm, um diese Stellen zu schaffen. Wir brauchen bessere Personalschlüssel und die Einrichtung von Personaluntergrenzen für alle Klinikbereiche. Benötigt wird ein am Versorgungsbedarf ausgerichtetes Personalbemessungsinstrument für die Pflege im Krankenhaus.
Die Verbesserung der Rahmenbedingungen pflegerischer Arbeit liegt auch in der Trägerverantwortung. Hier bedarf es eines Umdenkens in der Betrachtung des Personals. Die Vereinbarkeit von Familie/Freizeit und Beruf (z.B. verlässlicher Dienstplan), eine bessere Vergütung sowie eine wertschätzende Führung sind wesentliche Bestandteile zur Verbesserung der Rahmenbedingungen.
Erforderlich ist eine Stärkung der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen den professionell Pflegenden und den Ärzten. Das verbessert die Versorgung der Patienten und erhöht die Berufszufriedenheit. Die vorhandene Kompetenz der Pflegefachpersonen muss stärker anerkannt und eingesetzt werden. Über neue Aufgabenverteilungen zwischen den Berufsgruppen muss offen diskutiert werden.
Parallel zur Verbesserung der Rahmenbedingungen der pflegerischen Berufsausübung müssen Investitionen in die Attraktivität des Pflegeberufes und in die Nachwuchsgewinnung getätigt werden. Die Ausbildungskapazitäten müssen erhöht werden. Die Ausbildung selbst muss deutlich attraktiver werden. Erforderlich sind Qualifizierungsoffensiven.
Ansprechpartner:
Franz Wagner Präsident des Deutschen Pflegerats
Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin
Telefon: (0 30) 398 77 303
Telefax: (0 30) 398 77 304
E-Mail: E-Mail schreiben
Internet: www.deutscher-pflegerat.de
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