Di 21. Januar 2025
Der VdDD-Vorstandsvorsitzende Dr. Ingo Habenicht erklärt: „In jedem Krankenhaus und jedem Pflegeheim arbeiten Menschen verschiedener Kulturen, Generationen und Orientierungen zusammen. Stimmen wir Ende Februar für Parteien, die auch gesamtgesellschaftlich auf Teamwork setzen – statt Gruppen gegeneinander auszuspielen.“ Der Theologe steht im Hauptberuf dem Evangelischen Johanneswerk (Bielefeld) vor, das rund 7.500 Mitarbeitende in der Alten- und Eingliederungshilfe sowie Kliniken beschäftigt. VdDD-Vorständin Constance von Struensee, Personalvorstand beim größten diakonischen Krankenhauskonzern Agaplesion mit Sitz in Frankfurt/Main, unterstreicht, die neue Regierung müsse die Werte des Grundgesetzes in den Fokus rücken: „Menschenwürde, Vielfalt, Inklusion und Teilhabe sind von entscheidender Bedeutung.”
Ein Kernanliegen des VdDD ist es, den Berufseinstieg für Auszubildende und Arbeitskräfte aus dem Ausland und für geflüchtete Menschen zu erleichtern. VdDD-Vorstand Pfarrer Frank Stefan erklärt, die Versorgung mit sozialen Diensten in Deutschland sei ohne neue Mitarbeitende aus dem Ausland nicht zu sichern. Deshalb müsse die Politik „alle Register ziehen“: „Wir brauchen eine echte Willkommenskultur, schnelle Aufenthalts- und Anerkennungsverfahren, Sprachförderung und Integrations-management.“ Stefan leitet die Diakonie Kork in Baden-Württemberg, die sich vor allem um Menschen mit Behinderungen kümmert. Aus Sicht des VdDD sollte es möglich sein, gegebenenfalls über den Neueinstieg in eine Berufstätigkeit einen Aufenthaltsstatus zu erwerben. Laut einer Umfrage des Verbandes hatte 2023 von den Neueinstellungen in diakonischen Unternehmen jede vierte Hilfskraft und jede zehnte Fachkraft einen ausländischen Pass. Die häufigsten Herkunftsländer waren Syrien, Polen, Türkei und die Ukraine.
Der diakonische Unternehmensverband plädiert außerdem für eine Weiterentwicklung des Arbeitsrechts, um neue Mitarbeitende für soziale Berufe zu gewinnen und die Personalbindung zu stärken. „Individuelle Arbeitszeitmodelle und ein gutes Dienstplanmanagement machen soziale Arbeit im Schichtdienst attraktiver“, sagt die Personalvorständin des Diakonissenhauses Teltow (bei Berlin) und VdDD-Vorstandsmitglied, Dr. Gundula Grießmann. „Gesundheits- und Sozialunternehmen brauchen hierfür mehr Gestaltungsspielraum.” Konkret fordert der Verband die Ruhe- und Höchstarbeitszeit im Arbeitszeitgesetz anzupassen. Zudem solle die Arbeitnehmerüberlassung zwischen Sozialunternehmen und innerhalb von Konzernverbünden vereinfacht werden.
Dem VdDD gehören mehr als 200 diakonische Unternehmen und Regionalverbände mit etwa 570.000 Mitarbeitenden an. Geleitet wird der Verband von einem 15-köpfigen Vorstand mit Vertreterinnen und Vertretern unterschiedlicher diakonischer Unternehmen. Das komplette Positionspapier zur Bundestagswahl ist hier abrufbar.
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