Evangelischer Diakonieverein übernimmt insolvente Treberhilfe

Mi 30. November 2011

Erhalt von Arbeits- und Betreuungsplätzen gesichert

Nur zwei Wochen nach Anmeldung der Insolvenz wird die Treberhilfe Berlin vom Evangelischen Diakonieverein Berlin-Zehlendorf e.V. übernommen. Damit kann der vorläufige Insolvenzverwalter Christian Köhler-Ma alle rund 100 Arbeitsplätze der Treberhilfe retten und die weitere Betreuung der Obdachlosen sichern. Der 1894 gegründete Diakonieverein ist mit rund 2.000 Schwestern und Pflegern Träger der größten evangelischen Schwesterschaft in Deutschland und vor allem im Bereich der Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflege tätig. Mit der Übernahme der Treberhilfe Berlin will der Diakonieverein seinen Arbeitsbereich um die Betreuung von Obdachlosen erweitern.

“Bei der insolventen Treberhilfe Berlin mussten wir sehr schnell eine Lösung finden, da das Unternehmen bereits seit vier Monaten mit den Löhnen im Rückstand war und die weitere Arbeit für die Obdachlosen immer schwieriger geworden wäre. Unter schwierigsten Bedingungen mussten wir diese Insolvenz bearbeiten, denn die Anmeldung zur Insolvenz erfolgte sehr spät, die Verbindlichkeiten waren mit rund 4,5 Millionen Euro hoch und wir konnten nur wenig Substanz verkaufen. Es gab zwar mehrere Interessenten, aber man riss sich nicht um die Treberhilfe”, so der vorläufige Insolvenzverwalter Christian Köhler-Ma von der Berliner Kanzlei Leonhardt. “Deshalb bin ich sehr froh, dass wir mit dem Evangelischen Diakonieverein einen im Bereich der Sozialarbeit sehr erfahrenen Verein gefunden haben. Damit sind die 100 Arbeitsplätze der Mitarbeiter gesichert und sie haben wieder eine sichere Perspektive. Vor allem dürfte diese Übernahme eine gute Nachricht für alle Obdachlosen sein, die um den Verbleib in ihren Wohnungen fürchteten, für die die Treberhilfe keine Miete mehr überwiesen hatte.”

Am 15. November hatten die Treberhilfe Berlin gGmbH und die Bundesknappschaft beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg Insolvenz beantragt, da das Unternehmen zahlungsunfähig war. Köhler-Ma verschaffte sich zunächst einen Überblick über die finanzielle Situation des Sozialunternehmens und führte zahlreiche Gespräche mit Verantwortlichen und Mitarbeitern der Treberhilfe, der Senatsverwaltung für Soziales, Gläubigern und Interessenten. Auf welche Schwierigkeiten er stieß, zeigte sich am Beispiel der Mitarbeiterzahl der Treberhilfe. Die ursprüngliche Angabe von 147 Mitarbeitern von Seiten des Unternehmens musste später auf 100 korrigiert werden. Umso erfreuter ist Köhler-Ma, dass trotzdem ein Übernehmer gefunden werden konnte.

“Mit dem Evangelischen Diakonieverein erhält die Treberhilfe einen soliden Partner mit über 100 Jahren Erfahrung in der Sozialarbeit und in Berlin. Damit die heutige Übernahme auch zu einem dauerhaften Erfolg wird, sind nun die Bezirksämter und Vermieter in Berlin gefordert. Die Bezirksämter können die neue Treberhilfe unterstützen, in dem sie mehr Obdachlose schicken. Die Vermieter erhalten sichere Mieteinnahmen von der neuen Treberhilfe. Dafür sollten sie allerdings auch die Mietverträge zu den alten Bedingungen fortführen und den Diakonieverein nicht durch Mieterhöhungen zusätzlich belasten. Das wäre ein nachhaltiger Beitrag der Bezirksämter und der Vermieter für die Obdachlosen und die Stadt Berlin”, so Köhler-Ma.

Informationen für die Redaktionen über den Evangelischen Diakonieverein Berlin-Zehlendorf e.V.:
Der Evangelische Diakonieverein Berlin-Zehlendorf e.V. wurde 1894 gegründet und verfolgt gemeinnützige, mildtätige und kirchliche Zwecke. Mit rund 2.000 Diakonieschwestern und Krankenpflegern ist er Träger der größten evangelischen Schwesternschaft in Deutschland. In rund 60 Kliniken, in Alten- und Pflegeeinrichtungen, in der ambulanten Pflege und in Hospizen widmet sich der Diakonieverein der Krankenpflege, der Kinderkrankenpflege und der Altenpflege. Zudem bildet der Diakonieverein jährlich bundesweit rund 550 Schülerinnen und Schüler in 17 Schulen aus. Der Verein gehört dem Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland e.V. an und ist in gliedkirchlichen diakonischen Werken vertreten.


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