1894 gründen Vertreterinnen der deutschen Frauenbewegung gemeinsam mit dem evangelischen Theologen Friedrich Zimmer (1855-1919) den »Verein zur Sicherstellung von Dienstleistungen der evangelischen Diakonie« (seit 1900: “Evangelischer Diakonieverein”). Sein Ziel ist es, in eigenen Ausbildungsstätten (“Diakonieseminaren”) Frauen zur Ausübung eines Berufes im Bereich der Diakonie zu qualifizieren. Dadurch soll ihre soziale und finanzielle Sicherstellung gewährleistet werden. Das erste Diakonieseminar für Krankenpflege wird am Städtischen Krankenhaus in (Wuppertal-) Elberfeld eröffnet. Die erste Oberin ist Anna Margarete van Delden (1858-1938). In Kassel wird ein “Töchterheim” (Haushaltungsschule) eröffnet.
1895 | Die nach der Ausbildung im Beruf verbliebenen Schwestern schließen sich zu einem Schwesternverband zusammen. Zu dem Lebensinhalt und -unterhalt, den sie mit ihrem Beruf gewonnen haben, erhalten sie so den Rückhalt an einer Gemeinschaft Gleichgesinnter. Die Aufnahme in den Schwesternverband geschieht in der gottesdienstlichen Feier der Einsegnung. |
1897 | Die Zeitschrift “Blätter aus dem Evangelischen Diakonieverein” erscheint. Die weit verstreuten Arbeitsfelder werden zu Schwesternschaftsbezirken zusammengefasst. Erste Auslandsarbeit (Antwerpen und New York). Gründung von Heimen für Fabrikarbeiterinnen im Rheinland. Gliederung der Schwesternschaft: Schülerin, Probeschwester, Vereinsschwester, Verbandsschwester, außerdem Reserveschwester. |
1899 | Einweihung der Zentrale des Vereins und der Schwesternschaft, des Heimathauses, in (Berlin-) Zehlendorf. |
1900 | Nach Inkrafttreten des BGB kann der Evangelische Diakonieverein rechtlich ein eingetragener Verein werden. Schaffung des Amtes einer “beigeordneten Schwester” im Vorstand. |
1906 | Die Schwesternschaft zählt über 1000 Schwestern. Friedrich Zimmer scheidet aus dem Amt des Vereinsdirektors aus. An den Vorüberlegungen zur 1907 in Preußen eingeführten staatlichen Krankenpflegeprüfung ist der Evangelische Diakonieverein beteiligt. Wesentliche Elemente aus der in den Diakonieseminaren praktizierten Ausbildung fließen darin ein. Die Schwestern legen künftig staatliche Prüfungen ab. |
1914 | Vom Beginn bis zum Ende des ersten Weltkrieges werden Diakonieschwestern in Lazaretten eingesetzt. |
1916 | Gründung der “Zehlendorfer Konferenz” (Zusammenschluss mit anderen, ähnlich aufgebauten evangelischen Schwesternschaften; 1933 umbenannt in “Zehlendorfer Verband”). |
1918 | Pensionszuschussfond des Evangelischen Diakonievereins als zweite Alterssicherung für Diakonieschwestern neben der Rente aus der Angestelltenversicherung; 1940 umgewandelt in den eingetragenen Verein “Schwesternhilfe”. |
1919 | 25-jähriges Vereinsjubiläum. Friedrich Zimmer hält den Festvortrag. Es arbeiten 2065 Diakonieschwestern auf 258 Arbeitsfeldern. |
1928 | Einweihung des neuen Heimathauses an der Glockenstraße 8 in Berlin-Zehlendorf. |
1931 | Im Martin-Luther-Krankenhaus in Berlin-Schmargendorf übernimmt der Evangelische Diakonieverein erstmals auch die Verwaltung eines größeren Krankenhauses. |
1933 | Im Zuge der “Gleichschaltung” der Schwesternverbände Gründung der Reichsfachschaft deutscher Schwestern; auch die Schwesternschaft des Evangelischen Diakonievereins wird eingegliedert. Mitgliedschaft in der Diakoniegemeinschaft, dem Zusammenschluss aller evangelischen Schwesternverbände. |
1934 | Bildung von Bezirksschwesternräten. Einführung der Schülerinnenseminare im Heimathaus. Erste Unterrichtsschwester des Evangelischen Diakonievereins in Stettin. |
1935 | Übernahme der Pflege im Krankenhaus Al Moassat in Alexandrien/Ägypten mit Kriegsunterbrechung bis 1969. |
1939 | Einberufung von Diakonieschwestern zum Einsatz in Reservelazaretten. |
1945 | Flucht und Vertreibung der Diakonieschwestern aus den Bezirken Danzig und Stettin und aus Schlesien. Durch die Kriegsereignisse hat die Schwesternschaft insgesamt 91 Diakonieschwestern verloren. Einrichtung der Zweigstelle West in Göttingen (Auflösung nach Wiedervereinigung 1992). |
1946 | Gründung der Schwesternhochschule der Diakonie im Ev. Johannesstift in Berlin-Spandau; seit 1961 Berlin-Grunewald. |
1947 | Gründung der Diakonieschule in Berlin-Zehlendorf. Gründung der Verwaltungsstelle Ost in Magdeburg. |
1950 | Der Evangelische Diakonieverein verliert in den folgenden Jahren den größten Teil seiner Diakonieseminare in den städtischen Krankenhäusern in der DDR. Aufbau neuer Diakonieseminare in der Bundesrepublik Deutschland. Aufnahme des Zehlendorfer Verbandes in DIAKONIA, eine 1947 gegründete internationale Föderation diakonischer Gemeinschaften. Als Zeitschrift des Evangelischen Diakonievereins und des Zehlendorfer Verbandes erscheint “Die Diakonieschwester” (bis 1941 als “Blätter aus dem Ev. Diakonieverein” erschienen). |
1951 | Die Schwesternschaft des Evangelischen Diakonievereins wird Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schwesternverbände (ADS). |
1974 | Aufgrund der neuen Rentenverordnung in der DDR muss dort die genossenschaftliche Vergütung der Diakonieschwestern zugunsten des Einzelvertrages mit Tarifgehalt aufgegeben werden. Die “Ev. Diakonieschwesternschaft” in der DDR entsteht. Umzug der Zweigstelle in Göttingen in ein neu erbautes Haus. |
1984 | Erster Lehrgang Fachstudienjahr für Stationsführung in der Diakonieschule. |
1990 | Erste Altenpflegeschule des Evangelischen Diakonievereins in Rotenburg/Fulda. Der Schwesternschaftsteil Ost beschließt, sich dem Westteil wieder anzuschließen. Wiedervereinigung der Schwesternschaftsteile des Evangelische Diakonievereins in der Bundesrepublik und in der ehem. DDR. |
1991 | Auflösung der Verwaltungsstelle Ost in Magdeburg. Einführung des Orientierungsjahres nach dem Examen. Danach Wahlmöglichkeit innerhalb der schwesternschaftlichen Vergütungsform zwischen der Gruppe A (Vergütung nach genossenschaftlicher Ordnung) oder Gruppe B (Vergütung nach BAT bzw. AVR). |
1993 | Verabschiedung der geänderten Ordnung der Schwesternschaft: Die Mitgliedschaft in der Schwesternschaft ist unabhängig vom Personenstand. |
1994 | Hundertjahrfeier des Evangelischen Diakonievereins und seiner Schwesternschaft im Dom zu Berlin. |
2003 | Einweihung des Van-Delden-Hauses als Diakonisches Bildungszentrum (DBZ) und Gästehaus des Diakonievereins. In den folgenden Jahren erfolgt der kontinuierliche Ausbau des Gästebetriebes und des DBZ. |
2004 | 110-Jahr-Feier des Evangelischen Diakonievereins und seiner Schwesternschaft im Rahmen des Schwesterntages. |
2007 | Auf dem Heimathausgelände des Evangelischen Diakonievereins wird im Rahmen des Schwesterntages feierlich der Grundstein für das Wohnprojekt “Pfarrgärten” gelegt. |
2009 | Dipl.-Kfm. Jan Dreher übernimmt das Amt des kaufmännischen Vorstands von Dipl.-Finanzwirt Harald Glass. Oberin Doris Horn (Bezirk Mülheim/Ruhr) wird zur Präsidentin des Weltbundes DIAKONIA gewählt. Das fertig gestellte Haus in den Pfarrgärten wird durch seine Mieterinnen bezogen. |
2010 | Oberin Ellen Muxfeldt wird als Vorstandsoberin verabschiedet und Oberin Constanze Schlecht (bis dahin Bezirk Wittenberg) in das Amt eingeführt. Die Gesamtzahl der Diakonieschwestern beträgt 2059, die Zahl der Arbeitsfelder beträgt 62. |
2011 | Seit 1. Dezember 2011 ist der Evangelische Diakonieverein Berlin-Zehlendorf e.V. Träger und 100-prozentiger Gesellschafter der Neuen Treberhilfe. Die Angebote der Neuen Treberhilfe umfassen Wohnprojekte für Menschen in Krisensituationen, ambulante Dienste schwerpunktmäßig für Jugendliche und Krisendienste in akuten Fällen von Obdachlosigkeit. |
2013 | Der Evangelische Diakonieverein gründet im Mai 2013 die Diakoniestation van Delden gGmbH und bietet damit im Südwesten von Berlin kompetente und bedürfnisorientierte Pflege in den eigenen vier Wänden an. |
2013 | Zum 1. November 2013 übernimmt der Evangelische Diakonieverein den Geschäftsbetrieb die Fachstelle für Suchtprävention Berlin gGmbH. Die Fachstelle ist bundesweit profiliert; Themenschwerpunkte sind z.B. Alkohol, betriebliche Suchtprävention, Glücksspiel, Elternbildung, Jugendschutz und Tabakprävention. Wichtige Arbeitsschwerpunkte der Fachstelle sind die Schulung und Beratung sowie eine kontinuierliche Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit. |
2014 | Am 11. April 2014 feiert der Evangelische Diakonieverein mit einem Festakt sein 120-jähriges Jubiläum. |
2015 | Öffnung der Schwesternschaft für Frauen und Männer, die einer Kirche der ACK angehören. Gründung der MILaa gGmbH. |
2016 | „Wiesenvilla“ und alte Diakonieschule (Gartenvilla) auf dem Heimathausgelände werden fertiggestellt und bezogen. |
2017 | Das Regionalisierungskonzept für die Schwesternschaft beginnt mit einer Pilotphase im Norden. |
2018 | Die Schwesternschaft des Evangelischen Diakonievereins Berlin-Zehlendorf wird die Diakonische Gemeinschaft Berlin-Zehlendorf. Übernahme des Evangelischen Pflegeheims Lutherstift in Berlin-Steglitz und Gründung eines Gemeinschaftsbetriebes der Altenpflegeschule Rotenburg mit der Altenpflegeschule Ludwig-Fresenius in Bad Hersfeld. |
2019 | Beginn des Baus der „Glockenvilla“, von 14 seniorengerechten Wohnungen auf dem Heimathausgelände. Am 11. April 2019 feiert der Evangelische Diakonieverein sein 125-jähriges Jubiläum. Beim Festgottesdienst werden fünf Schwestern und erstmals in der Geschichte des Vereins auch zwei Brüder eingesegnet. Festakt mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, Dr. Eckart von Hirschhausen, Arzt, Autor, Kabarettist, Moderator und Gründer der Stiftung Humor hilft heilen, und Christine Vogler, stellvertretende Präsidentin des Deutschen Pflegerates. |
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Cornelia Zimmermann
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Mehr Infos über unsere Diakonische Gemeinschaft finden Sie hier:
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Download (pdf/544 KB)Unsere Ordnung ist die Grundlage der Diakonischen Gemeinschaft und regelt u.a. die Zugehörigkeit und die Gestellung.
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